Wissenschaft einmal anders: Beim Science Slam auf dem Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) waren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aufgerufen, die Kraft der Performance-Kunst zu nutzen. Die Teilnehmer überraschten mit kreativen Einfällen im verbalen Kampf um den ersten Platz. Das Publikum kürte schließlich Privatdozent Dr. Christian Herzmann mit seinem Gedicht „Denk nicht an die Zigarette“ zum Sieger. Insgesamt wurden 3.500 Euro Preisgeld ausgelobt.
Platz 1: An der Grenze von Pneumologie und öffentlicher Gesundheit
Privatdozent Dr. Christian Herzmann vom Fachdienst Gesundheit im Kreis Stormarn dichtete sich in die Herzen des Publikums und verließ als Sieger die Veranstaltung. Sein Beitrag „Denk nicht an die Zigarette“ bewegt sich zwischen der Grenze der Lungenheilkunde und öffentlicher Gesundheit. So beleuchtet Herzmann in Reimform die Psychologie des Rauchers, die molekularen Mechanismen der Abhängigkeit und die Krankheitsfolgen des Tabakkonsums. Er darf sich jetzt über 1.500 Euro Preisgeld freuen.
Platz 2: Wie Lungenfibrose-Therapie durch KI und Big Data verbessert werden kann
Kevin Merchant, Doktorand am Helmholtz-Zentrum München, belegte den zweiten Platz und wurde für seinen Beitrag „From Scar-in-a-Jar to Therapeutics: Antifibrotic Drug Discovery & Development“ ausgezeichnet. Darin gewährt er unterhaltsame Einblicke in seine Dissertationsarbeit, die sich mit verschiedenen Aspekten der Entdeckung und Entwicklung von Arzneimitteln gegen die idiopathische Lungenfibrose beschäftigt. Als Computerbiologe arbeitet Merchant zum Beispiel daran, die Wirksamkeit von neuen Antifibrotika mithilfe von Big Data zu verstehen. Kevin Merchant gewann als zweiter Sieger 1.000 Euro Preisgeld.
Platz 3: Skurrilitäten der Evolution – der Wurm und der Wikinger
Privatdozent Dr. Dr. Tobias Böselt, Facharzt für Innere Medizin am Universitätsklinikum Gießen und Marburg, wurde Dritter im Kreativwettbewerb. Sein Vortrag „Woran hat et jelegen?“ setzt sich mit den Anpassungen der Menschheit an die aktuellen Gegebenheiten der Natur auseinander. Dabei konzentriert er sich auf einige besonders skurrile Anpassungen durch die Evolution, die einem den Atem verschlagen können. Auch ein Wurm und ein Wikinger spielten dabei eine Rolle! 500 Euro gingen damit als Preisgeld an den Drittplatzierten Tobias Böselt.
Platz 4: Das Käsebrot im Einsatz beim Lungenkrafttraining
Platz vier belegte Teilnehmerin Andrea Huhn, Physiotherapeutin und Leitung Qualitätssicherung beim Essener Physiotherapiezentrum Zwanzig-Neun-Fünf. Im Rahmen ihres Themas „Warum ein Käsebrot bei Lungenerkrankung genau das Richtige ist“ verdeutlichte sie, dass eine erhöhte Proteinzufuhr die Effektivität eines Trainings bei Lungenerkrankungen steigern kann. Huhn konnte in einer Pilotstudie signifikante Effekte durch protein- und kohlenhydratreiche Mahlzeit nach dem Training auf die Regeneration der Maximalkraft nachweisen – eine Erkenntnis, die Besucher des Sience Slams so schnell nicht mehr vergessen werden. Auch Andrea Huhn durfte sich über 500 Euro Preisgeld freuen.